Alarmierung der Feuerwehr Grünsfeld
Bevor die eigentliche Alarmierung durch die integrierte Leitstelle Bad Mergentheim erfolgt, muss zunächst ein Anruf über die einheitliche europäische Notruf-Nr. 112 erfolgen.
In Abhängigkeit von der geschilderten Notsituation wählt der Leitstellendisponent ein Alarmstichwort und definiert hierdurch die Art und den Umfang der Feuerwehralarmierung. Details zur Alarmordnung werden von der Feuerwehrführung festgelegt. Diese regeln die Alarm- und Ausrückeordnung der Feuerwehr Grünsfeld. Um die Verhältnismäßigkeit zu wahren, werden in Abhängigkeit vom Alarmstichwort unterschiedliche Schleifen bei der Feuerwehr Grünsfeld ausgelöst, z.B. die „kleine“ Schleife bei Kleineinsätzen (max. 1 Fahrzeug) bis hin zur „großen“ Schleife mit Sirenenalarm für den Einsatz des kompletten Lösch- und Hilfeleistungszuges. Die Alarmierung bei den Abteilungen erfolgt ausschließlich über Sirene. Alle Einheiten im Stadtgebiet werden darüber hinaus über eine erweiterte Alarm-App, mit Rückmeldefunktion alarmiert und erhalten weitere Informationen von der Leitstelle.
Nach dem Alarm begeben sich die Einsatzkräfte auf dem schnellstmöglichen Weg zum Feuerwehrgerätehaus und rüsten sich mit ihrer Schutzkleidung aus. Im Gerätehaus erhalten die Kräfte noch eine Alarmdepesche von der Leitstelle. Auf dieser sind alle Informationen zum Einsatz, z.B. genauer Einsatzort, mitalarmierte Einheiten oder weitere wichtige Infos, enthalten. Nachdem die alarmierten Einsatzfahrzeuge besetzt sind, rücken diese zum Einsatzort aus. In der Regel erfolgt das Ausrücken des ersten Fahrzeugs innerhalb von fünf Minuten - bezogen auf den Alarmierungszeitpunkt.
Funkmeldeempfänger
In der Abteilung Grünsfeld erfolgt die Alarmierung primär über analoge Funkmeldeempfänger. Jede aktive Einsatzkraft ist mit einem Funkmelder ausgestattet. Diesen trägt er ständig bei sich, um im Notfall immer erreichbar zu sein. Die Funkmeldeempfänger haben den Vorteil, dass die Einsatzkräfte an jedem Ort, so auch in geschlossenen Räumen oder abseits der größeren Ortschaften ohne Sirene, den Alarm mitbekommen. Die Alarmierung über Funkmeldeempfänger wird auch als „stille Alarmierung“ bezeichnet.
Neben einem Weckton ertönt aus dem Melder eine Alarmdurchsage der Leitstelle Main-Tauber. Durch die Verwendung von Funkempfängern ist es möglich, gezielte Gruppen je nach Tageszeit (z.B. Schichtarbeiter) oder nach Alarmstichwort zu alarmieren. Zur Sicherstellung der Funktion aller Funkmeldeempfänger findet vierzehntätig ein Probealarm statt.
Sirene
Jeder kennt das dreimal auf- und abschwellende Signal der stationären Sirene. Entweder beim quartalsweisen Probealarm oder wenn wirklich „Gefahr in Verzug“ ist. Dieses Signal bedeutet nämlich „Alarm für die Feuerwehr“ und die Feuerwehrleute eilen zum Gerätehaus und von dort weiter zur Einsatzstelle.
Die Abteilungsfeuerwehren werden, ausgenommen der Abteilung Grünsfeld, immer über Sirene alarmiert. Direkt in Grünsfeld läuft die Sirene nur bei bestimmten Alarmstichworten parallel zur Alarmierung über Funkmeldeempfänger. Dies erfolgt aus Rücksicht auf die Bevölkerung nur im Zeitraum von 06:00 bis 20:00 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten wird die Abteilung Grünsfeld ausschließlich „still“ über Funkmeldeempfänger alarmiert.
Funkkommunikation
Die Feuerwehren in Grünsfeld gehören zu den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS, und sind dementsprechend berechtigt, den analogen sowie digitalen BOS-Funk zu nutzen.
Aktuell wird noch vollständig Analogfunk eingesetzt. Hierbei wird zwischen dem 4m-Funk für die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und zur Leitstelle, sowie dem 2m-Funk für den Einsatzstellenfunk unterschieden.
Alle Fahrzeuge sind mit einem analogen Funkgerät sowie einem System zur Abgabe von Statusmeldungen an die Leitstelle ausgestattet. Das Funkmeldesystem zur Abgabe von Statusmeldungen vereinfacht die Kommunikation mit der Leitstelle und entlastet den Funkverkehr. Eine Umstellung auf TETRA-Digitalfunk ist gerade in Vorbereitung und die Einführung wird für das Jahr 2023 erwartet.
Die 2m-Handfunkgeräte, von denen auf jedem Einsatzfahrzeug mehrere vorhanden sind, werden zur Kommunikation an der Einsatzstelle vorgehalten. Im Einsatzfall hat jede Führungskraft und jeder Einsatztrupp ein Handsprechfunkgerät bei sich. Zur Sicherstellung der Kommunikation wird bei größeren Schadenslagen der Funkverkehr auf unterschiedliche Kanäle aufgeteilt. Für zwei Trupps der Feuerwehr Grünsfeld stehen explosionsgeschützte Funkgeräte zur Verfügung, welche auch in Bereichen mit explosionsfähigen Gasen eingesetzt werden können.