Abteilung Grünsfeld
Im Durchschnitt 24 Übungen, ca. 20-30 Einsätze, eine Reihe von Fortbildungen und moderne Technik erwarten die Kameraden:innen bei der Abteilung Stadt, Grünsfelds größter und zentralster Abteilung.
Neben der Kernstadt mit zahlreichen kommunalen und gewerblichen Einrichtungen, einem Behinderten- und einem Seniorenwohnheim, betreut die Abteilung Stadt auch die vielseitigen Industrieunternehmen im Einzugsgebiet. Wichtige Einsatzbrennpunkte sind zusätzlich die Land- und Kreisstraßen auf dem gesamten Stadtgebiet.
Auch regional unterstützt die Abteilung Stadt die benachbarten Gemeinden und Städte im Rahmen der Überlandhilfe. Darüber hinaus ist Grünsfeld ein Ausbildungsstandort für interkommunale Lehrgänge auf Kreisebene im Bereich der Truppmann/-führer- und Maschinistenausbildung.
Abteilungsführung
Abteilungskommandant
Markus Kurz
Brandmeister
1. Stellv. Abteilungskommandant
Tilo Sobotta
Oberlöschmeister
2. Stellv. Abteilungskommandant
Philipp Spang
Hauptfeuerwehrmann
Mannschaft
Die Abteilung Stadt ist die älteste Einsatzabteilung der Feuerwehr Grünsfeld. Gegründet 1863 feiert die Abteilung dieses Jahr ihr 160 jähriges Bestehen. Einsatz- und Übungsdienst leisten mehr als 71 Kameraden und Kameradinnen in der Abteilung Stadt. Neben der Einsatzabteilung besteht eine Abteilung Jugendfeuerwehr und Alterskameraden.
Die regelmäßigen Übungen der aktiven Einsatzabteilung finden jeweils immer am ersten und zweiten Donnerstag im Monat statt. Informationen zu den Übungsterminen können dem Terminkalender entnommen werden. Informationen zu einer Mitgliedschaft können Sie direkt über die Abteilungsführung, Feuerwehrführung oder unter Mitglied werden! erhalten.
Feuerwehrgerätehaus
Angesiedelt ist die Abteilung Stadt im modernen Feuerwehrgerätehaus in der Hauptstraße. Neben der Fahrzeughalle, mit dem Lösch- und Rüstzug, bestehen hier beste Voraussetzungen für die Ausbildung auf Gemeinde- und Kreisebene.
Feuerwehrgerätehaus Grünsfeld
Hauptstraße 51
97947 Grünsfeld
Telefonnummer: 09346 - 9279400 (nicht dauerhaft besetzt)
E-Mail schreiben
Detaillierte Informationen zum Feuerwehrgerätehaus Grünsfeld finden Sie unter Technik: Feuerwehrgerätehaus.
Fahrzeuge
Der Abteilung Grünsfeld stehen vier Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Zusammen bilden diese den Lösch- und Hilfeleistungszug innerhalb der Gemeinde Grünsfeld.
Ausbildungsstand
Die Zahlen schließen alle in der Abteilung Grünsfeld Dienst leistende Feuerwehrkameraden: innen ein, auch diejenigen welche sich neben ihrer Tätigkeit in einer der Abteilungsfeuerwehren zusätzlich in Grünsfeld direkt engagieren.
- Verbandsführer: 2
- Zugführer: 2
- Gruppenführer: 6
- Truppführer:in: 30
- Truppmann:frau: 27
- Anwärter: 2
- Atemschutzgeräteträger: 33
- Maschinist: 43
- Leistungsabzeichen: 23
- Kreisausbilder: 4
Liste der Abteilungskommandanten
1863 - 1871: Dr. Metz
1871 - 1876: Johann Kraus
1876 - 1882: Andreas Walz
1882 - 1890: Kaspar Niedersee
1890 - 1891: Martin Dörr
1891 - 1911: Franz Feuerstein
1911 - 1930: Hermann Eisner
1930 -1937: Fritz Kaltenbach
1937 - 1960: Josef Spengler
1960 - 1962: Andreas Feuerstein
1962 - 1977: Friedrich Dürr
1977 - 1982: Albin Spengler
1982 - 1987: Werner Oberst
1987 - 1999: Reiner Schenk
1999 - 2001: Matthias Beil
2001 - 2005: Reiner Schenk
2005 - 2007: Hermann Borst
2007 - 2015: Frank Fuchs
2015 - 2019: Helmuth Retzbach
2019 - 2021: Hermann Borst
2021 - heute: Markus Kurz
Chronik
Das Löschwesen hat in Grünsfeld immer eine große Rolle gespielt. Für die Fachwerkshäuser der Stadt war auch ein kleiner Brand immer eine große Gefahr. Die häufigen Brandkatastrophen in der Geschichte sprechen eine beredte Sprache. Kein Wunder, dass unvorsichtiges Umgehen mit Feuer und die Benutzung schadhafter Herdstellen, wo immer die Bürgermeister und Ratsmitglieder bei ihren Kontrollgängen dergleichen antrafen, mit einer empfindlichen Strafe belegt wurde. Der Rat der Stadt erlies deshalb auch wieder Feuerordnungen und achtete darauf, dass sie eingehalten wurden. Außerdem sorgte man, dass immer Löschmittel zur Verfügung standen. Diesem Zweck diente die “Weed” innerhalb der Stadtmauern und auch der “Kuffenturm” mit seinen gefüllten Wasserkufen. Im letzteren waren auch Löschgeräte untergebracht. Des öfteren mussten Grünsfelder Feuerläufer bei Bränden in umliegende Dörfer Hilfe leisten. Sie wurden dann von der Stadt für ihre Dienste meist entlohnt, wie die Stadtrechnungen ausweisen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die neuste Zeit waren die Feuerlöschgeräte, sechs Feuerhacken und zehn Feuerleitern, hinter dem Rathaus untergebracht. Die verheerenden Brände von 1859 und 1861 waren dann Anlass, das Löschwesen in Grünsfeld neu zu organisieren. Am 15. April 1859 um 16 Uhr schlug anlässlich eines Gewitters der Blitz in den Kirchturm der Stadtkirche. Der hölzerne Turmhelm stand bald in hellen Flammen die Hitze war so groß, dass selbst die Glocken schmolzen und das feuerflüssige Metall in den Chor der Kirche floss und diese in allerhöchste Gefahr brachte. Durch das tatkräftige Eingreifen der Hilfsmannschaften und der Bevölkerung konnte die Kirche gerettet werden. Der Turmhelm aber brannte restlos ab. Dieser Brand brachte Furcht und Schrecken in die ganze Bevölkerung. Die zweite noch größere Katastrophe, die über die Stadt Grünsfeld hereinbrach, ereignete sich im Jahre 1861. Am 28. April 1861 gegen 9 Uhr abends brach im Anwesen des Nikolaus Ott in der Pfarrgasse ein Brand aus. Vermutlich hatte die Ehefrau des Ott den Brennkessel angeheizt, zum Tauchen von Tüchern. So wurde das selbstgesponnene Leinen früher nämlich immer gefärbt. In verhältnismäßig kurzer Zeit stand das Anwesen Nikolaus Ott in hellen Flammen. Durch den starkherrschenden Nordwestwind, blieb das Feuer nicht auf seinen Herd beschränkt, sondern es ergriff die Nachbarhäuser, darunter auch das Pfarrhaus und breitete sich über die Pfarrgasse hinweg bis zum Löwen- und Kronenwirt sowie auf den Ortsteil bei Bäcker Wander aus. Selbst die Michaelskapelle und die Schule fielen in Schutt und Asche. Durch den stark herrschenden Wind wurde ein feuriges Büschel- vermutlich Stroh- einige 100 Meter weit in die Unterstadt getragen, um bei den Anwesen Waldherr und Glattbach das Vernichtungswerk weiter fortzusetzen. Zwar bestand in jener Zeit schon lange in der Stadt Grünsfeld sogenannte Hilfsmannschaften, deren Namenslisten noch heute auf dem Rathause einzusehen sind. Diesen Hilfsmannschaften fehlten aber einerseits die nötigen Geräte um wirksam zu helfen, andrerseits vielleicht auch an dem nötigen Geist. Diese Mängel, die die Hilfsmannschaften aufzuweisen hatten, waren dem damals in der Stadt Grünsfeld praktizierenden Arzt Dr. Metz vermutlich vollkommen klar. Die beiden geschilderten Großbrände haben dies scheinbar bewiesen. Er war aufgeschlossen genug und wusste, dass kurz vorher in Messelhausen eine Feuerwehr gegründet wurde. Was sich in Messelhausen durchführen lies, musste in der Stadt Grünsfeld, mit ihren damals engen Straßen und Gässchen, und den zusammengebauten Häusern, die immer eine große Gefahrenquelle darstellten, auch möglich sein. So rief er die damaligen Persönlichkeiten der Stadt zusammen und die Freiwillige Feuerwehr Grünsfeld wurde gegründet im Jahre 1863. Bezirksamtlich anerkannt wurde sie im Jahre 1865. Dr. Metz, der Gründer der Wehr, wurde auch ihr erster Kommandant.
Natürlich konnte die Freiw. Feuerwehr in den ersten Jahren ihres Bestehens nur mit den Geräten ausgerüstet werden, die es seiner Zeit gab. Es waren vor allem die Ledereimer, in denen das für die Löschung des Brandes benötigte Wasser aus den Brunnen oder Bächen geschöpft wurde und in langen Ketten von Menschenarmen zum Brandherd gereicht wurde. Es wurden außerdem zur Brandbekämpfung benutzt, sogenannte Feuerpatschen, einfache Steigleitern und Einreißhaken. Die ehemalige Zunftfahnen der Grünsfelder Metzgerzunft diente auch der Feuerwehr gleichzeitig als Fahne und Symbol. Erinnert sei an dieser Stelle an den Brand im Jahre 1908, wo das historische Gasthaus zum Bären und noch mehrere Gebäude einer Feuersbrunst zum Opfer fielen. Erinnert sei auch in diesem Zusammenhang an die Hochwasserkatastrophe vom 29. Mai 1911, wo die Feuerwehr alle Hände voll zu tun hatte, ebenso wie bei dem großen Brand im November 1911.
Unter dem Kommandanten Hermann Eisner wurde im Jahr 1914 beschlossen, für die Feuerwehr eine eigen Fahne anzuschaffen. Die Weihe der neuen Fahne sollte mit dem 50-jährigen Stiftungsfest verbunden werden. Infolge des Ausbruches des 1. Weltkrieges musste das Fest um 7 Jahre verschoben werden. Als Fähnrich fungierte Wilhelm Kraft seine Fahnenbraut war Maria Englert.
Der nächste große Brand zu dem die Wehr als Überlandhilfe gerufen wurde, ereignete sich im Jahr 1952 in Großrinderfeld. Auch hier hat sich die Wehr bei der Eindämmung des Feuers gut bewährt. Die Feuerwehr war mit 2 Motorspritzen TS8, einer fahrbaren Ausziehleiter, mit entsprechendem Schlauchmaterial und sonstigem Zubehör ausgestattet. Im Jahre 1945 nahmen amerikanische Truppen die Fahne der Feuerwehr als Souvenir mit nach Amerika. So blieb der Wehr nichts anderes übrig als zu ihrem 85- jährigen Stiftungsfest im Jahre 1951 sich wiederum eine Fahne zu beschaffen.
Seit 1973 ist die Unterkunft der Feuerwehr im Untergeschoss der Stadthalle. Im selben Jahre wurde auch die Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen. Der vorhandene Spielmannszug wurde bereits 1958 gegründet. Die Feuerwehr kann Anfang des Jahrtausendwechsels mit Stolz auf ein Löschfahrzeug LF 8, auf ein Mannschaftstransportwagen MTW, auf ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 sowie auf einen Schlauchwagenfahrzeug SW 1000 verweisen.
Im Jahr 2013 erfolgte der Umzug in das verkehrsgünstig gelegene neue Feuerwehrgerätehaus an der Hauptstraße. Seitdem hat sich der Fuhrpark merklich verändert. Seit 2016 ist ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF20) in Grünsfeld als Erstangriffsfahrzeug stationiert. Im Jahr 2022 ist der Schlauchwagen 1000 durch einen modernen Gerätewagen-Logistik ersetzt worden.
Vom Jahre 1863 bis heute wurde die Feuerwehr zu verschiedenen Situationen gerufen wie zum Beispiel Großbrände, Verkehrsunfälle, Bergung von Toten, Flächenbrände, Ölspuren, Hecken- und Zimmerbränden.